From Varanasi to 7.9

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-english translation below-
-written by martin-

… über unsere Zeit in Nepal vor dem Erdbeben.

Von Varanasi über Gorakhpur und Sunauli nach Nepal. „Der einfachste Grenzübergang überhaupt“ sagte man uns. Dementsprechend haben wir uns auch wenig bis gar nicht weiter informiert und nahmen einen Nachtzug von Varanasi nach Gorakhpur. Am Bahnhofsvorplatz haben wir uns kurz bzgl. Bussen nach Nepal umgeschaut, aber keine gesehen. Somit fragten wir einfach „In welche Richtung geht’s nach Nepal?“. Und obwohl Gorakhpur noch zwei Stunden von Nepal entfernt liegt, wurde uns prompt eine Richtung angezeigt, in der wir auch gleich einen Bus nach Nepal fanden. An der Grenze angekommen, bemerkten wir wie unkompliziert der Grenzübergang wirklich ist. Auf der nepalesischen Seite saßen wir quasi schon im Bus nach Pokhara, als wir bemerkten, dass wir noch gar kein Visum für Nepal haben. Somit mussten wir nochmal fünfhundert Meter zurück an die Grenze, um im Immigration Office das Visum zu beantragen. Dreißig Tage für vierzig Dollar.

In Pokhara angekommen gönnten wir uns nach der zwanzigstündigen Fahrt von Varanasi nicht nur ein Bier, sondern ein Bier mit Markus. Wiedersehen macht Freude :) Für den Anwendungsteil seiner Diplomarbeit, zum Thema Hangstabilisierung, ist er, gemeinsam mit fünf Studienkollegen, nach Nepal gereist um Messungen durchzuführen und Bodenproben zu entnehmen. Zunächst verbrachten wir ein paar Tage in Pokhara, um dann gemeinsam den Poon Hill Trek zu machen. Ein netter Trek, der in Österreich aber auch als längerer Spaziergang durchgehen würde. Am Gipfel des Poon Hill, in dreitausendzweihundert Metern Höhe, genießt man jedoch einen atemberaubenden Blick auf den Annapurna I (achttausendeinundneunzig Meter) und den Dhaulagiri (achttausendeinhundertsiebenundsechzig Meter). Zurück nach Pokhara kamen wir am dreizehnten April. Für uns kein außergewöhnliches Datum, ist dieser Tag das Jahresende in Nepal. Für zwei Euro Eintritt durfte man auf das Jahrmarkt ähnliche Gelände: mit Riesenrad, Hüpfburgen, Schiffschaukeln, Fast Food Ständen, Zuckerwatte und allem was sonst noch dazu gehört. Um Mitternacht wurde dann das neue Jahr 2072 mit einem großen Feuerwerk willkommen geheißen. Am Neujahrstag unternahmen wir die einzig sinnvolle Aktivität die man in Pokhara machen kann: Wir mieteten uns ein Motorrad und fuhren aus der Stadt hinaus. In Pokhara selbst gibt es nicht viel zu sehen, außer Bergsportgeschäften. Kaufen kann man alles, von Wanderschuhen über Funktionskleidung bis hin zum Ganzkörperdaunenanzug. Sämtliche namhaften Hersteller sind dabei vertreten. Wer es jedoch nicht davor schon wusste, wird spätestens bei der Frage nach dem Preis bemerken. Es kann sich dabei nicht um originale Ware handeln kann. Daunenjacken gibt’s z.B. für zwanzig bis dreißig Euro, je nach Qualität. Diese variiert von schlecht bis mittel gut.

Gemeinsam mit Markus, Matthäus und Max fuhren wir mit dem Bus weiter nach Kathmandu. Mario, Jan und Felix kürzten die sieben stündige Busfahrt mit einem fünfundzwanzig minütigen Flug ab. Am nächsten Tag spazierten wir unter anderem auch kurz durch Thamel, das Touristenviertel von Kathmandu. Dieses erinnert stark an das Touristenviertel von Pokhara. Auf beiden Straßenseiten reihen sich Bergsport- und Souvenirgeschäfte sowie Restaurants aneinander. Die Qualität der gefälschten Markenprodukte ist jedoch um ein vielfaches höher als in Pokhara. Ebenfalls besser ist die Qualität der Produktlogo’s, diese sind sogar bei direkter Gegenüberstellung mit einem Original nur schwer zu unterscheiden. In Pokhara waren diese durch die Bank eine Katastrophe! Manche Geschäfte haben neben der gefälschten auch original Ware im Sortiment. Der Preis ist dann aber derselbe wie in Österreich. Bei einer kurzen Hose, war ich mir zu Beginn nicht ganz sicher, ob sie nun gefälscht ist oder nicht. Die Qualität des Materials, der Reisverschlüsse sowie der gesamten Verarbeitung war ausgezeichnet. Als ich sie schlussendlich um elf Euro kaufte, hatte sich diese Frage jedoch erübrigt. Am nächsten Tag musste ich Markus, Matthäus und Mario ebenfalls zu diesem Geschäft bringen, damit sie sich dieselbe Hose kaufen können.

Kathmandu bietet neben den vielen Touristenattraktionen auch zwei Kletteranlagen. Eine direkt in der Stadt und eine etwas außerhalb. Als wir nach längerem Suchen die Astrek Climbing Wall endlich fanden, wurden unsere Erwartungen bei weitem übertroffen! Neben einer siebzehn Meter hohen Vorstiegswand mit fünf Linien, gab es auch noch einen kleinen, aber sehr feinen Boulderbereich. Mit den lokalen Größen der Kletterszene fuhren wir dann am nächsten Tag nach Hattiban, das knapp zwanzig Kilometer südlich von Kathmandu liegt. Mit dreizehn Routen im Bereich 5a bis 6c ist das Angebot zwar beschränkt, für einen Tagesausflug jedoch perfekt! Oder wie Markus es formulierte: „Das erste Mal, dass man ein ganzes Klettergebiet Onsight klettern kann“.

Am Tag darauf trennten sich unsere Wege wieder. Markus & Co flogen zurück nach Österreich und wir nahmen einen Bus nach Changu Narayan, für unser zweites Volunteer-Projekt. Wir unterstützten eine amerikanische Aussteigerin, die sehr um das Dorf bemüht ist. Als erste Aufgabe sollten wir das Dach ihrer Nachbarin reparieren. Über die Jahre haben sich einige Pflanzen darauf angesiedelt, die mit ihren Wurzeln mehrere Wege für einströmendes Regenwasser schufen. Nachdem wir das Dach vollständig gesäubert hatten, wollten wir auf dem Rückweg von Kathmandu alles Notwendige einkaufen um das Dach wieder abzudichten. Auf halbem Weg nach Kathmandu mussten wir jedoch schon wieder umkehren. Aber als wir zurück kamen stand das Haus von Amanda’s Nachbarin nicht mehr…

Die Bilder zu Pokhara, dem Poon Hill Trek, Kathmandu und Hattiban gibt’s hier.

P.S.: Für alle die es noch nicht gemerkt haben, dies ist der erste Eintrag auf unserer neuen Seite shoesoutside.com.

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… about our time in Nepal before the earthquake

From Varanasi via Gorakhpur and Sunauli to Nepal. “The easiest border crossing ever” we were told. Thus we just took an overnight train from Varanasi to Gorakhpur, without catching up on any further information. At the station forecourt in Gorakhpur we did not see any buses. So we asked a random guy “Which direction to Nepal?”. Although Gorakphur is still two hours away from the border, we got a direction. After a few minutes walking we found the bus, or to be more precise, the bus found us. At the border to Nepal we noticed how easy this border crossing is. We were already in the bus to Pokhara on the Nepalese side, as we noticed: we do not have a visa! So we had to walk back towards the border for 500m (1600 ft), where we found the immigration office. Thirty days for forty Dollars.

Arrived in Pokhara we did not simply have a beer, after the exhausting 20 hour trip from Varanasi, we had a beer together with our friend Markus! Long time no see :) He is writing his master thesis about slope stabilization and together with five fellow students, he flew to Nepal to carry out measurements and to collect soil samples. We spent some time together in Pokhara and did the Poon Hill Trek a few days later. It is a nice trek, but in Austria we would call it a small hike. However there is a breathtaking view of Annapurna I (8091m / 26545 ft) and of Dhaulagiri at the summit of Poon Hill (3200m / 26800 ft). We got back to Pokhara on April 13th. For us this is an ordinary date, but in Nepal it is New Year’s Eve. For a two euro entrance fee you could enter a big area with a Ferris wheel, jumping castle, swing boat, fast food stalls, cotton candy and everything else that goes with it. At midnight a huge fireworks was displayed, to welcome 2072. On New Year’s Day we did one of the best things to do in Pokhara: we rented a motorcycle and left the city. In Pokhara is not much to do, besides outdoor shopping. You get everything from hiking shoes through to a down overall. All well-known brands are available. Maybe you did not know it beforehand, but as soon as you ask for the price, you will realize: it’s all fake! A down jacket costs about 20 – 30 euros, depending on its quality.

Along with Markus, Matthäus and Max we took a bus to Kathmandu. It takes seven hours. Mario, Jan and Felix took a flight. This takes 25 minutes. On the next day we were walking around Kathmandu and passed through Thamel as well. On both sides of the street you find stores stuffed with outdoor equipment and souvenirs along with restaurants. But the quality of the fakes is way better then in Pokhara. And the logos are almost perfect. Some shops even sell original products, but then the prices are original as well. I looked at some short pants and at the beginning I was not sure, if it is fake or not. The Quality of the material, the zippers and the entire processing was excellent. When I finally bought it for 11 euros, the question if fake or not answered itself. On the next day Markus and Matthäus bought the same pants.

Besides many tourist attractions, Kathmandu offers two artificial climbing walls. One located in the heart of the city and the other a bit further outside. After searching for it for quite a while, the Astrek climbing wall surpassed all our expectations. It is equipped with a small bouldering area and a 17m (55 ft) wall for lead climbing. The next day we spent climbing on real rock, together with the best climbers of Nepal. They took us to Hattiban, which is located 20km (12 mi) south of Kathmandu. It offers 13 lines between 5a and 6c, but still worth a day trip! And as Markus said: “The first time we can climb an entire crag onsight”.

On the next day Markus & Co had their flight back to Austria and Lisa & I had a bus to Changu Narayan, for our second volunteer project. Our first task was to repair the roof of an elderly lady. In the course of years a lot of plants grew on the roof, whose roots started to build canals for the rain to get in. Therefore we removed all the plants along with the soil. On the next day we wanted to buy everything necessary to seal it again, on our way back from Kathmandu. But half way in the city we already had to drive back. And when we got back to Changu Narayan the house of the elderly lady was not standing anymore…

Here you find the pictures about Pokhara, the Poon Hill Trek, Kathmandu and Hattiban.

P.S.: For everybody who did not notice it… this is the first post on our new website shoesoutside.com.

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