Heartliness, Variety and Steaks.

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-english translation below-
-written by lisa-

Komplette Stille, hin und wieder hört man in der Ferne einen bellenden Hund oder ein Auto auf der Schotterstraße vorbei fahren. Die Sonne strahlt mir ins Gesicht bei 31°C, entspannt und äußerst zufrieden sitze ich auf dem Sofa auf der Terasse unserer Unterkunft in Waterval Boven, Süd Afrika. Jener Ort, an dem unsere Abenteuer Süd-Afrika, vor vier Monaten, angefangen und auch geendet hat… das laute hupen eines Autos bringt mich jedoch schlagartig wieder zurück in die Realität!

Seit dem 15. Oktober befinden wir uns mitten im Großstadtdschungel. Hochhäuser so hoch, dass einem das Genick weh tut beim hinauf Schauen (das gleiche Gefühl hatten wir vor einer Woche noch beim Sichern), Menschenmassen, die sich die Straßen entlang schieben und bunte Reklameschilder soweit das Auge reicht. Ni hao Hongkong!

Vor einer Woche haben wir uns noch überlegt, unseren Weiterflug zu verschieben und länger in Süd Afrika zu bleiben. Immerhin haben wir nur einen von drei Monaten der Visumsverlängerung genutzt. Vielleicht hätten wir doch bleiben sollen? In den vier Monaten haben wir Süd-Afrika leben und lieben gelernt. Denke ich an unsere Zeit zurück, fallen mir drei Wörter als Beschreibung ein:

Herzlichkeit, Vielfalt, Steaks

# Herzlichkeit

BRUCE & MARTIE
Mit offenen Armen wurden wir nach einem langen Flug von Asien nach Süd Afrika von BRUCE & MARTIE, Freunde von Bekannten meiner Eltern, in Empfang genommen. Herzlich wurden wir als Teil der Familie aufgenommen – feierten gemeinsam den 19. Geburtstag ihres Sohnes, wurden zu Dinnerparties mit Freunden eingeladen und bekamen einen wundervollen ersten Eindruck von Süd Afrika, abseits jeglicher Touristenpfade. Zum Abschluss wurden wir sogar eingeladen vier Tage in einem Resort in der Nähe des Krüger Nationalparks, zu verbringen.

GREG & AMANDA
Unser erster Monat in Süd Afrika verbrachten wir am Tranquilitas Campground, in Waterval Boven. Die umliegenden Klettergebiete gehörten unter der Woche uns ganz alleine. Nur am Wochenende bekamen wir Besuch von Kletterern aus Johannesburg. Eines Tages lernten wir eine Schulgruppe aus Swasiland kennen. Als wir fragten, wie denn das Klettern in Swasiland so sei, wurden wir gleich von einem der Lehrer, GREG, eingeladen vorbei zu schauen. Als wir ihn besuchten borgte er uns ganz selbstverständlich sein neues Crashpad und nahm sich extra einen Urlaubstag um uns das einzige Sportklettergebiet des Landes zu zeigen. Unsere Mägen wurden nach dem Klettern mit einem wundervollen Abendessen, von Gregs Frau Amanda, gefüllt. Wir verbrachten einen lustigen und amüsanten Abend bei Greg zu Hause. Lernten viel über die Sitten und Bräuche in Swasiland und warum viele Süd Afrikaner ins Königreich Swasiland ziehen.

MARTHA & EDWARD
Sabie River Sun Resort, 10 km entfernt vom Krüger Nationalpark – Chalet No. 1, die Terrasse ausgerichtet auf Loch Nummer 18, Luxus pur. Nach einem Monat im Zelt auf 3,5m² fühlten sich die vier Tage im Resort unbeschreiblich gut an. Vielen Dank Martie & Bruce für die Einladung! Als wir eines Tages unsere Wäsche im Waschhaus erledigten, lernten wir ein Pärchen aus Mossel Bay, ein Ort an der Südküste Süd Afrikas, kennen. Beim zehnminütigen Small Talk erzählten wir, dass wir gerade eine Weltreise machen. Fasziniert, stellten die beiden fest, dass wir richtig reich sein müssen (die beiden nahmen an, dass wir über ein Jahr von einem Golf Resort ins nächste fahren) und luden uns zu sich nach Mossel Bay ein. Leider ging es sich zeitlich nicht aus bei ihnen vorbei zu schauen.

JOSH & ELISTI
Nach Swasiland wurden wir in Durban von JOSH & ELISTI in Empfang genommen. Die beiden lernte Martin beim abendlichen Geschirrspülen in Boven kennen. Bevor Martin sich jedoch mit Namen vorstellen konnte, hatten sie uns bereits Unterkunft in Durban angeboten. Mit dem Herz am richtigen Fleck, aufgeschlossen und wahnsinnig hilfsbereit, verbrachten JOSH & ELISTI mit uns einen Abend in der einzigen Kletterhalle von Durban (8 Millionen Einwohner und eine Kletterhalle), machten das Klettergebiet Umgeni unsicher und wir lernten ihre Freunde, ANDREW & FAYE kennen. Als Dankeschön für die einzigartige Zeit mit ihnen, gab es von uns eine selbst gebackene Sachertorte. :)

ANDREW & FAYE
Man sieht sich immer ein zweites Mal im Leben!. Schon am ersten Abend in Durban lernten wir Josh & Elisti‘s Freunde, ANDREW & FAYE, kennen. Die beiden trafen wir dann in Umgeni zum Klettern wieder und wurden gleich zu einem wundervollen Abendessen bei Faye’s Eltern eingeladen. Wie Kletterer so sind, tauschten wir uns über die unterschiedlichen Klettergebiete aus und fanden heraus, dass wir die beiden bereits vor 3 Jahren im Climbers Garden in Geyikbayiri, Türkei, begegnet sind. Sehr gut konnte sich Martin noch an das Gespräch mit Andrew in der Gemeinschaftsküche erinnern. Denn er sah zum ersten Mal, dass man Popcorn auch am Herd zubereiten kann. So klein ist die Welt!

Was ich nach den vier Monaten behaupten kann: egal mit welchen Anliegen man kommt, die Süd Afrikaner empfangen einen mit offenen Armen und werden einem immer weiter helfen. Beispielsweise ist Alwyn, der Manager des Tranqulitas Camping in Boven, mit uns alle paar Tage in den 8km entfernten Ort gefahren, um Lebensmittel einzukaufen. Henni, von der Unterkunft Rock & Rope, hat uns zu einem weiter entfernt gelegenen Klettergebiet gefahren, obwohl wir bei der Konkurrenz übernachteten. Und alle Transporte natürlich kostenfrei!

„Es sind die Menschen,
die das Erleben von fremden Ländern
zu etwas ganz besonderem machen.“

# Vielfalt

Die unterschiedlichen Landschaften – endlose Trockensavannen, Buschland, Regenwälder, Gebirge mit fruchtbaren Tälern und Kletterfelsen soweit das Auge reicht – konnten wir in den knapp 8000km die wir mit unserem Mietauto zurück legten, kennenlernen

Unsere Rundreise durch Süd Afrika begann auf 1700m über den Meeresspiegel, in Johannesburg. Die Stadt, gilt als das wirtschaftliche und finanzielle Zentrum des Landes und ist eine der baumreichsten Städte der Welt. Auch wenn alle künstlich angepflanzt wurden. Optisch ist die 10 Millionen Metropole (wobei es davon abhängt welche Vororte man beim zählen berücksichtigt) geprägt von Stadtautobahnen und hatte für uns nicht wirklich viel zu bieten. Im Kontrast dazu steht Kapstadt: saftig grüne Landschaft, blickt man in die Ferne sieht man Gebirgszüge und zahlreiche, kleine und hippe Cafés/Restaurants erinnern an eine westliche Metropole. Am Wochenende begibt sich Kapstadt auf einen der zahlreichen Märkte, die voll von kulinarischem, regionalem und saisonalem Angebot sind.

Auf dem Weg entlang der über 2000km langen Küste, haben wir uns in das kleine Dörfchen Coffee Bay verliebt. Mehr als ein paar Hütten, ein schlichter Campingplatz und ein paar Unterkunftsmöglichkeiten gibt es hier nicht. Die Küste ist einfach traumhaft, ein unberührter Sandstrand und die saftig grünen Hügel machen es zu einem kleinen Paradies. Grün und wunderschön ist aber auch die gesamte Region um Kapstadt herum. Das Western Cape. Für Kletter- und Outdoor-Begeisterte einfach der perfekte Ort.

Tierwelt – Leider haben wir während unserer Zeit nicht alle der Big Five (Elefant, Löwe, Büffel, Leopard, Nashorn) gesehen. Der Leopard und der Löwe hatten sich leider etwas zu gut versteckt. Dafür gab es jede Menge Zebras, Giraffen, Strauße, Nashörner, Elefanten, Antilopen, Nilpferde, Krokodile, Hyänen und eine Vielzahl unterschiedlicher Vögel. All diese Tiere Abseits von Fernseh-Dokus zu sehen war unbeschreiblich.

Temperatur – Von Juni bis Anfang September ist Winter in Süd Afrika. Ein Winter von dem man in Österreich nur träumen kann. Jeden Tag strahlend blauer Himmel mit Höchsttemperaturen um die 20°C. Allerdings wird es in der Nacht recht kühl. Unsere kälteste Nacht war -4°C. Meistens hatte es aber so um die 0°C. Zwei Schlafsäcke mit Komfortzone 15°C und 5°C waren aber für mich ein wenig zu frisch und deshalb wurde meine Edelstahltrinkflasche beinahe jeden Abend als Wärmflasche umfunktioniert. Als wir dann den indischen Ozean erreichten, war es vorbei mit der Kälte und während der Nacht erreichte das Thermometer mindestens 8°C und tagsüber bereits 25°C. Später in den Rocklands hatten wir teilweise sogar schon 30°C.

# Steaks

Die kulinarische Seite Südafrikas: ausgezeichnete Avocados, Papayas, Bananen und anderen Früchte, sowie bestes Fleisch aus Freilandhaltung. Auf Feldern, die meist mehrere Kilometer lang sind, sieht man oft nur eine kleine Herde von vielleicht 50 Rindern. Die Avocados gibt’s für 0.25€/Stück und fürs Rindsfilet bezahlt man unglaubliche 9€/kg. Und dabei ist es so zart, dass es nur so auf der Zunge zergeht. Ein Leben ohne grillen gibt es für die Süd Afrikaner nicht. Jede Gelegenheit wird genutzt und am National Braai Day (=Feiertag) wird von früh bis spät gegrillt. Nach vier Monaten und jede Menge Steaks kann ich besten Gewissens sagen, dass Martin ein medium-rare Steak perfekt zubereiten kann. Natürlich haben wir unserem Gaumen auch lokale Strauß-, Springbock- oder Kudufilets gegönnt. Als Erinnerung an Süd Afrika zeigt die Wage jetzt auch ein paar Kilogramm mehr an. :)

Die Fotos von unserem Roadtrip bis nach Kapstadt gibt’s hier.

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Complete silence, once in a while you can hear a dog barking or a car passing by on the dirt road. The sun shines in my face with 31°C, I am sitting relaxed and extremely satisfied on a sofa on the terracce of our guesthouse in Waterval Boven, South Africa. The place where our adventure South Africa started four months ago and also ended… suddenly the loud sound of a car brings me back to reality!

Since the 15th of October we are finding ourselves in the middle of an urban jungle. Skyscrapers so high that our necks hurt when looking all the way up (a pain we just felt a week ago while belaying), crowds of people pushing along the street and colourful advertising signs as far as the eye can reach. Ni hao Hongkong!

A week ago we considered to change our flight to Hong Kong and stay longer in South Africa. Nevertheless we just used one out of three month of our visa extension. Maybe we should have stayed longer? During the four months in South Africa we have learned to live and love this wonderful country and as I think back, three words come up in my mind:

heartliness, variety, steaks

# Heartliness

BRUCE & MARTIE
Bruce & Martie, friends of my parent’s friends, welcomde us with opened arms after a long flight from Asia to South Africa. We became part of their family – celebrated the 19th birthday of their son, were invited to a dinner party of their friends and got a wonderful first impression of South Africa, far away from the tourist path. At the end of our stay we even got invited to stay four days in a resort close to the Kruger National Park.

GREG & AMANDA
Tranquilitas Campground in Waterval Boven, that’s where we spent our first month in South Africa. The surrounded sport climbing crags belonged to us during the week and on the weekends we shared it with some local climbers from South Africa. One day we met a school group from Swaziland. As we asked them how climbing is in their home country, we soon got invited by Greg, one of the teachers, to come to Swaziland. When we arrived there, he borrowed us his brand-new crash pad for two days and took a leave day to go climbing with us, to the only sport climbing crag in the country. After climbing, our tummies were filled up with delicious food, freshly prepared from his lovely wife, Amanda. We spent a wonderful and fun evening together with his family, got to know the traditions and culture of Swaziland and found out why so many South Africans move over to Swaziland.

MARTHA & EDWARD
Sabie River Sun Resort, close to the Kruger National Park – Chalet No. 1, the terrace facing towards hole number 18 and pure luxury. After living one month in a tent of 3.5m², the four days in this resort felt indescribably. Thank you so much Bruce & Martie! One day, while we were doing our laundry in the laundry room, we got to know a couple from Mossel Bay, a town on the south coast of South Africa. During the usual small talk we told them that we are currently on a trip around the world. Intrigued by our journey, they determined that we must be very rich (they thought we are travelling for more than a year around the world from one golf resort to another) and invited us to come over to Mossel Bay. Unfortunately we didn’t have enough time.

JOSH & ELISTI
After Swaziland we drove down to Durban where Josh & Elisti welcomed us. Martin got to know them while doing the dishes in the evening in Boven. Before Martin could introduce himself, we already got invited to stay a couple of days with them in Durban. With their hearts on the right place, open-minded and extremely helpful, we spent one great evening in the only indoor climbing gym in Durban (8 million inhabitants and one climbing gym), made a weekend trip to Umgeni (one of our favourite sport climbing crags in South Africa) and introduced us to their friends Andrew & Faye. To say thank you we baked a Sachertorte. :)

ANDREW & FAYE
You always meet twice! Already on our first day in Durban we got to know Andrew & Faye, who are friends of Josh & Elisti. We met them again in Umgeni for climbing and have been invited to a delicious dinner, freshly prepared by Faye’s parents. Like most climbers we started to exchange climbing experiences. Funnily we figured out that we have met three years ago at the Climbers Garden in Geyikbayiri, Turkey. Martin remembered the conversation with Andrew in the common kitchen very well. Where he saw for the first time, how to prepare popcorn in a pot. It’s a small world.

What I can say after travelling four months through South Africa, it doesn’t matter what kind of request you come up with, South Africans welcome you with open arms and will always help you. For example Alwyn, the Tranquilitas Campground manager, took us every couple of days to Waterval Boven, which is 8km away, to do some groceries. Henni, from guesthouse Rock&Rope, gave us a ride to the Waterfall crag, which is located a little bit more outside of town, even though we didn’t stay at their guesthouse. And of course, all rides where free of charge!

„The people are those
who make the experience of foreign countries
to something very special.”

# Variety

The variety of landscape: endless dry savannah, shrub land, rain forest, mountain ranges with fertile valleys and rock faces as far as the eye can reach – all of these we got to know during our 8000 km journey through South Africa.

Our journey started 1700m above sea level in Johannesburg. The city is known as the economic and financial centre of the country and is one of the most arboreous cities in the world. Even though all the trees got planted artificially. Visually the ten-million metropolis (depending on which suburb you include while counting) is characterized by city highways and did not have so much to offer for us. On the contrary, there is Cape Town. A rich green landscape, in the distance you can see mountain ranges and the many, tiny, hipster cafe/restaurants reminded me a little bit of a western city. During the weekend most of the Capetonians explore the many markets, which are full of delicious, regional and seasonal food.

Along the 2000km shoreline full of sandy beaches and high cliffs, we fell in love with the small village Coffee Bay. There is nothing more than a few huts, a simple campground and some other accommodations. The coast is simple fabulous: untouched sandy beaches and rich green hills make it a small paradise. Very green and wonderful is the entire Western Cape area which is also the perfect place to explore rock climbing and for outdoor lovers.

Wildlife – unfortunately we did not see all of the big five (elephant, lion, buffalo, leopard and rhino). The leopard and the lion were hiding too well. But we saw plenty of zebras, giraffes, ostriches, rhinos, elephants, antelopes, hippos, crocodiles, hyenas and many different species of birds. To see all these animals in reality and not only on TV was incredible.

Temperature – June until the beginning of September are the winter months of South Africa. The climate varies highly. While the Cape Area is very rainy, Johannesburg, all the way to Kruger, is dominated by a blue sky and a max. temperature of 20°C every day.The Indian Ocean coastal area has more or less all year around nice and Mediterranean conditions. But during night it can get quite chilly and the thermometer drops down to 0°C-5°C. Our coldest night was -4°C and two sleeping bags with a comfort zone of 15°C and 5°C were a little bit too cold for me. Therefore my stainless steel water bottle has been converted into a hot-water bottle. As we reached the Indian Ocean the chilly nights were gone and the thermometer reached 8°C and during the day it was already 25°C. At the end of our trip, in the Rocklands, we even had some days up to 30°C.

# Steaks

The culinary part of South Africa: delicious avocados, papayas, bananas and other fruits as well as free-range meat. The fields are stretched for miles and you can find herds of maybe 50 cattle. Avos are sold for about 0,25€/pc and you can get beef filet for 9€/kg. The taste of the meat is so tender that it melts in your mouth. A life without BBQ does not exist for South Africans. They use every opportunity and even have a public holiday, called the national braai day. After four months of a lot of meat I can say that Martin is able to prepare the perfect, medium rare steak. Despite beef we also tried local ostrich-, Springbock- and Kudufilets, which taste delicious as well. In memory of South Africa we are now carrying around a few kilograms extra. :)

Here you find the pictures of our roadtrip ‘From Boven to Cape Town’.

 

  1 comment for “Heartliness, Variety and Steaks.

  1. Mary and Ed
    October 25, 2015 at 3:28 am

    Thank you for sharing your impressions of South Africa. I found the diversity in landscape interesting.

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